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10:33 PM
Ich lach' mich echt ab: "the product manager (who just had a VBA course in "Informatic" at school)"
Ich wurde einst vom "Chef" einbestellt, warum das Projekt nicht vorangeht. Die Aufgabe war Daten von einem ASIC aufzusammeln (optische Interfaces), mit einer vergleichsweise "lahmen" MCU, und Alles natürnich nicht aligned sondern beliebig über Busadressen verstreut.
 
Moin dicka
heck,
 
Wie das hlat so ist mit ASIC design. Man nimmt das nächste Bit, das irgendwie noch nicht belegt ist
Hey Oida!
Er wollte mir dann irgendeine Analogie erklären, wie er seinen TI Taschenrechner programmiert.
Ich hatte ihm vorgrechnet, dass es physikalisch schlicht nicht möglich ist die benötigten Daten zeitgetreu mit den zur Verfügung stehenden Prozessorzyklen aufzusammeln.
 
@πάνταῥεῖ Kommt mir bekannt vor. Allderdings von einem VGA chip in den 90ern. Naja, ich hab mal selber ein FPGA designt, was Daten per DMA zum PC schaufeln musste. Einmal von einem andern FPGA und auch ner MCU. PC-seitig PCIe. War mein erstes VHDL Projekt (ich hab die Sprache nebenbei gelernt). War fun. Problem war der MCU programmierer, der offensichtlich keine Ahnung hatte wie man Datenblätter liest (ich habe die Doku wie ein Ref-Manual geschrieben) oder
wie man etwas complexeres Interrupt handling schreibt.
 
Ich glaube er hat es nicht verstanden ...
Also mein Boss damals meine ich ...
 
@πάνταῥεῖ Lieblingszitat eines meiner früheren Chefs: "Das schaffen sie schon, ich habe da volles Vertrauen in Sie". Dsa Vertrauen ging aber nie so weit, dass er mich gefragt hat, bevor er nem Kunden ein Produkt verkauft hat - das ich darauf hin zu entwickeln hatte.
"ich hab meine Meinung, verwirr mich nicht mit Fakten"
 
10:45 PM
FPGA ist im Vergleich zu ASIC ja easy. Du änderst die Schnittstelle, synthetisierst den Scheiss 1-2 Stunden und gut is. ASIC stösst ja immer gleich einen kompletten Produkitonsprozess von Silicon an.
@Olaf LOL!
Ich war damals ja wirklich noch ein ganz kleines Licht, und hab' gar nicht recht verstanden warum das plötzlich zur "Chefsache"erhoben wurde. Ich hatte mir nur die Busadressen aus dem Datenblatt angeschaut, die Frequenz auf der die MCU lief, und die Zyklen zusammengerechnet, die benötigt werden. Die notwendige Gesamtzeit war halt einfach mehr als die geforderte Auflösung für die abzufragenden Statuswerte.
 
@πάνταῥεῖ Ja, das war auch ein echt tolles Projekt (mal abgesehen von 800km Pendeln/Woche). Ich sollte da eigentlich nen 8-Bitter programmieren. Als ich anfing haben sie mich gleich gefragt ob ich das auch kann. Dabei hatte ich von PCIe nur Grundlagen, FPGAs hatte ich mich zwar aktuell gehalten, aber noch nie mit VHDL Kontakt oder den Entwicklungstools gearbeitet. Tja, nach 6 Monaten war ich fertig, habe Testcode am PC geschrieben, ein Testboard entwickelt,
 
Ich wurde damals dann von dem Projekt abgezogen, und es wurde an irgendwelche HW Spezialisten übergeben. Ich glaube die konnten auch nicht viel mehr tun, als den ASIC Entwicklern in den Arsch zu treten, ihre diversen Status Flags nicht beliebig über den Bus Space zu verteilen.
 
dazu ein MCU-board mit Firmware zum Testen der MCU-Seite (andere MCU allerdings aus Zeitgründen habe ich was vertrautes genommen), da FPGA ausgiebig damit getestet (incl. DMA), etc.
Der Entwickler für die eigentliche MCU war dann nach 9 Monaten so weit mir Fragen zur Doku zu stellen. Alles Fälle von rtfm
 
Wie gesagt FPGA ist im Vergleich zu ASIC hinsichtlich der Kosten "easy peasy" ;)
 
11:00 PM
Gefordert waren übrigens 50MB/s, geschafft haben wir PCIe nativ, was IIRC 250MB/s waren. Letztlich kam der PC mit der Datenmenge nicht klar - C# …
 
Als Software Entwickler bist Du möglicherweise in der falschen Position den ASIC Entwicklern zu sagen: Hey Jungs, das funktioniert so nicht. Schon gleich gar nicht, wenn Du erst 1-2 Jahre im Amt bist.
Und dann kommt der Chef, und erzählt Dir was von BASIC und/oder seinem Taschenrechner.
SIEMENS war das damals übrigens :-D
Ein Scheissladen bekanntermassen
 
@πάνταῥεῖ Das ist nicht wirklich das Problem. Das Problem ist, das die Leute einfach nicht weiter als von 12 bis Mittags denken. Gerade HW-Entwickler ignorieren gepfissentlich wie die Software arbeiten könnte. Darum greife ich mir in jedem Projekt möglichst mindestens die Pin-Belegung bei den Software-relevanten Bauteilen. Bei einem Projekt mit LCD hat das bescheuerte Speicher->Segment mapping vermutlich die Baterielaufzeit mehr als halbiert (obweohl ich schon mit tabellen geast habe)
@πάνταῥεῖ Hmm, … interessant. nun rate mal … :-D
 
Ich weiss schon. Da gibt's nicht viel zu raten :-D
 
@πάνταῥεῖ Naja, immerhin konnte ich damals die Entwicklung praktisch alleine bestimmen, da die einfach keinen hatten. Ich habe mir zwei Wochen ausgebeten mich in die Materie einzuarbeiten. Nach 3 Tagen hatte ich das Projekt aufgesetzt, nach den 2 Wochen die grobe Blockstruktur und den ersten Entwurf der Spec incl. Registerssets (PC und MCU) fertig. Das passiert wenn man die Leute einfach machen lässt.
Leider hat die restliche Entwicklung das Projekt wohl gegen die Wand gefahren.
 
Aber ich glaube bei SIEMENS (oder vergleichbaren Industrieunternehmen), sind nach wie vor so Leute wie mein damaliger "Oberboss" in Führungsposiitonen beschäftigt.
 
11:13 PM
Wobei das heutzutage wohl hierzulande nicht ungewöhnlich ist Projekte gegten die Wand zu fahren. Das Problem ist, die setzen dann auch agil, weil es laut Statistiken damit mehr Projekte in die Produktion schaffen. Dabei wird vergessen, dass 1) diese Projekte meistens keine embedded-Projekte sind, 2) man das nicht einfach mit V-Model usw. mischen kann, 3) embedded SW einfach anders ist als PC/Server/Web 4) Agil bisher oft von den Entwicklern selber kommt, also die Motivation ganz anders ist
@πάνταῥεῖ Och, die sind inzwischen in den Mitelstand diffundiert. Zumindest die Denkweise.
 
Eigentlich habe ich ja mit meinem aktuellen Job den Rahmen meiner (gefühlten) Expertise (C/C++) komplett aufgegeben.
 
Das problem ist, dass das V-model schon bei MCU-Entwicklungen Mist ist. Es ist einfach zu starr. Agil ist bei Hardware aber auch ned das Gelbe vom Ei. Und dazu das Viele-Köche-beim-Breikochen Problem. Was fehlt ist schlicht Vertrauen in Einzelne. Aber da sind die BWLer vor.
 
Aber ich wende einfach meine gelernten Paradigmen an.
"Was fehlt ist schlicht Vertrauen in Einzelne. Aber da sind die BWLer vor." Mein Boss ist ein Spezi (seit +20 Jahren)
 
@πάνταῥεῖ Naja, ich versuche in den Bereich (Integrations-/Geräte-/Fertigungs-Tests zu kommen. Da ist Python stark (im Kommen), was ja auch meine Sache ist. Ich liebe die EMbedded-Entwicklung, aber der Spass wird schlicht kaputt gemacht durch die Prozess-Priester ("Church of Processes").
 
Das Gleiche gilt für den Entwicklungsleiter der Firma.
 
11:19 PM
@πάνταῥεῖ Dann hast du evtl. Glück. Kann aber auch gut sein, dass die beiden massiv Kämpfe austragen, um dieschlimmsten Auswüchse von dir abzupufferen.
 
Wir haben so ein Abkommen, dass wir uns mindestens einmal pro Monat privat treffen, gut Essen (Grillen), trinken, kiffen.
Er nimmt mich bei der Gelegenheit immer wieder in den Arm, und versichert mir, dass er so froh ist mich im Boot zu haben.
Klar pufffert er Einiges an Widerständen ab. Aber als Angestellter habe ich da natürlich auch Vorteile meine Vorstellungen und Ideen zu publizieren und durchzusetzen.
 
@πάνταῥεῖ Tjas, ich weiis ja ned, was ihr macht, aber falls Ihr mal nen HW/Embedded C/Assembler/etc. experten braucht … ich bin momentan etwas - sagen wir frustriert.
Tja, ich lass den chat offen, aber muss jetzt in die Heia. Vrsuche gerade einen wenigstens halbwegs Gesellschaftkonformen Schlafrythmus zu finden. Nächtle!
 
Es ist auch erstaunlich, welches Ansehen ich allgemein bei den Kollegen geniesse. So Küchengespräche. Wenn ich mich in eine (fachliche) Diskussion einmische, dann hören sie meistens erstmal ganz "andächtig" zu.
@Olaf Gut N8
@Olaf Ich mache momentan in Financial-Software: agenda-software.de
Nicht das fachliche Zeuch. Schnittstellen, Protokolle, Basiskomponenten (Datenbank)
 

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